Mit einem innovativen Design erscheint die Webseite von TrustRelay online. Dort ist es möglich, die Dienstleistung kostenlos zu testen. TrustRelay soll den sicheren Datenaustausch zwischen diversen Organisationen vereinfachen, ohne dabei die Privatsphäre der beteiligten einzuschränken. Firmen, welche mit externen Partnern zusammenarbeiten, können dank TrustRelay ein weiteren Schritt in eine digitale Zukunft machen.
Lourdes: Lieber Lukas, lieber Jorge danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Erzählt doch zu Beginn wie ihr auf die Idee von TrustRelay gestossen seid?
Jorge: Begonnen hat alles mit der Security Campaign. Ich war in der Rolle als Head of Technology of Blockchain tätig und habe verschiedene Technologien mit Blockchain verbunden. Eine dieser Technologien war IoT. Mit dieser war es möglich, Secure Wallets zu erstellen. An diesem Punkt habe ich mir die Frage gestellt, ob wir nicht ein ähnliches Produkt benötigen, um verschiedene IoT Devices zu verbinden. In der Zwischenzeit hat Lukas interne und externe Kontakte gesucht, um Feedback für die Idee zu erhalten. Durch diese Rückmeldungen haben wir realisiert, dass unser Hauptproblem nicht das IoT Device ist, sondern die Daten, welche das IoT Device generiert. Die nächste Frage, welche wir beantworten mussten war, wie können wir Daten zwischen verschiedenen Firmen austauschen. Aus diesem Grund haben wir uns auf Daten spezialisiert, die von uns bewegt werden können, sogenannte strukturelle Daten.
Lourdes: Wie hat sich eure Idee seit dem Start entwickelt?
Lukas: Das Fundament unserer Idee ist gleich geblieben, jedoch haben die Wiederholungen in unserem Prozess eine Schlüsselrolle gespielt, um die Lücke im Markt zu finden.
Lourdes: Gibt es ein bestimmtes Highlight von eurem Weg mit Kickbox?
Lukas: Swisscom hat es uns ermöglicht, Teil der InnoSwiss zu sein. Das hat viel Aufmerksamkeit generiert. Wir haben das Interesse der Stadt Luzern und weiterer Daten-Experten geweckt. Dieser Schritt war sehr wichtig für die Entwicklung von TrustRelay.
Lourdes: Welches Lowlight bleibt euch in Erinnerung?
Lukas: Der erste Moment, als wir gesehen haben, dass andere Firmen ähnliche Ideen haben, war sehr frustrierend. Es hat uns aber gezeigt, dass unser Produkt eine gewisse Relevanz aufweist. Wir hatten die Bestätigung, dass wir an einem zukunftsweisenden Tool arbeiten. Lowlights im Allgemeinen gehören allerdings zum Startup Leben dazu - sie kommen alle paar Tage vor.
Jorge: Zusätzlich war es schwierig, Personen in der Swisscom zu finden, welche über das technische Know-how im Bereich confidential computing verfügen. Deswegen mussten wir uns oft mit vielen verschiedenen Personen austauschen.
Lourdes: Welche spezifischen Learnings könnt ihr aus dem Kickbox Abenteuer mitnehmen?
Lukas: Mit der einfachen Frage, welches Problem unser Produkt genau lösen würde, standen wir bei einer Präsentation erstmals etwas überfordert da. Wir haben vor lauter Überzeugung vom eigenen Produkt die wesentlichen Fragen vernachlässigt. [Lacht]
Lourdes: Wenn ihr in die Zukunft blickt, was sind die nächsten Schritte?
Jorge: Wir arbeiten momentan an der Kommunikation für die Veröffentlichung von TrustRelay. Dazu suchen wir kontinuierlich nach neuen sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten.
Lukas: Ich freue mich auf den allerersten Kunden. Nicht wegen dem finanziellen Ertrag, sondern zu sehen, dass unser Produkt am Markt funktioniert. Als Entrepreneur träumt man seit dem ersten Tag von diesem Moment.
Lourdes: Wie würdet ihr eure Reise in einem Bild darstellen?
Jorge: Ich mag die Visualisierung von einem Bambus. Es dauert 2 Jahre bis die ersten Wurzeln wachsen, danach wächst die Pflanze mehrere Meter in einem halben Jahr. Man hofft bei der eigenen Idee auf ein möglichst schnelles Wachsen, dafür braucht es die starken Wurzeln. Sie sind die Basis für jedes Startup.
Lukas: Normalerweise habe ich immer ein Bild im Kopf, welches komplexe Themen simpel visualisiert. Doch jetzt bin ich gerade etwas überfordert mit dieser Frage. [lacht]
Lourdes: Vielen Dank für das tolle Gespräch und die spannenden Einblicke in den Prozess von TrustRelay. Wir wünschen euch beiden alles Gute auf dem zukünftigen Weg.
- Ein gutes Netzwerk.
- Immer wieder Aufstehen und den Kopf nicht hängen lassen. Du und deine Idee muss am Überleben bleiben.
- Deutlich genug sein und die Überzeugung deiner eigenen Idee nicht verlieren.
- Arbeiten im Team ist wichtig, einander vertrauen und sich in den Fähigkeiten ergänzen. Verschiedene Menschen helfen dem Entwicklungsprozess.
Swisscom-Mitarbeitende, die eine Idee haben, können diese ganz einfach mit Kickbox starten und wachsen lassen. In der physischen Box befinden sich
- ein Startguthaben von 1'000 CHF
- 20% der Arbeitszeit für 2 Monate
- ein Handbuch, das den Prozess der Ideenvalidierung erläutert und wertvolle Tipps liefert
In einem mehrstufigen Prozess und von einem Coach begleitet, wird die Idee vorangetrieben, vor Jurys gepitcht und im besten Fall für die nächste Stufe zugelassen.
Mehr Infos zum Kickbox-Programm
Link zur Swisscom Kickbox Ideen-Plattform